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Diabetes und Schwangerschaft

Gestationsdiabetes

oder auch Schwangerschaftsdiabetes ist eine erstmals in der Schwangerschaft auftretende Zuckerstoffwechselstörung. In seltenen Fällen kann es sich um erstmals festgestellten Diabetes mellitus Typ-1 oder Typ-2 handeln. Beim typischen Gestationsdiabetes tritt nach der Geburt bei 9 von 10 betroffenen Frauen wieder ein normaler Zuckerstoffwechsel auf. Der Gestationsdiabetes zählt insgesamt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen.

Ist bei Ihnen durch den/die Frauenarzt/ärztin ein erhöhter Blutzucker festgestellt worden, wird er Sie zu einem Diabetologen überweisen. Wir besprechen mit Ihnen in Ruhe die Bedeutung der Diagnose für Sie und Ihr Kind. Sie erhalten eine Ernährungsberatung und ein Blutzuckertestgerät, mit dem Sie Ihren Zuckerhaushalt selbständig kontrollieren können.

Als Zielwerte bei festgestellter Zuckerstoffwechselstörung gelten Blutzuckerwerte nüchtern von 65-95 mg/dl (Maßeinheit: Milligramm pro Deziliter), eine Stunde nach dem Essen (= postprandial) sollte der Blutzucker unter 140 mg/dl liegen bzw. 2 Stunden nach dem Essen unter 120 mg/dl.

Meßhäufigkeit Wie oft sollten Sie den Blutzucker messen? Es gibt eine Vielzahl von Empfehlungen, zum Beispiel:
Zu Beginn empfiehlt sich ein Blutzuckertagesprofil von 4 Werten: morgens früh/nüchtern und 3 Werte postprandial über etwa eine Woche. Sind dann alle Werte im gewünschten Bereich, reicht die einmal tägliche Messung mit Wechsel des jeweiligen Meßzeitpunktes.
Bei erhöhten Werten kann die Meßhäufigkeit auf 6 Zeitpunkte erweitert werden: Nüchtern, nach 1 Stunde postprandial, vor dem Mittagessen, 1 Stunde danach, vor dem Abendessen, vor dem zu Bett gehen.
Muß mit einer Insulin-Spritzen-Therapie begonnen werden, können täglich bis zu 4 Messungen notwendig sein.

Einzelnen Blutzuckerwerten sollten Sie nicht zu viel Gewicht beimessen: die Messgeräte haben eine technisch erlaubte Schwankungsbreite von bis zu 15 Prozent, das heißt: wenn Ihr Blutzucker tatsächlich bei z.B. 92 mg/dl liegt, kann das Gerät Werte zwischen 78 und 106 mg/dl angeben! Daher geben erst mehere Messungen im Verlauf ein klares Bild!

Zur Besprechung Ihrer Blutzuckerwerte vereinbaren wir Termine, die sowohl als Praxistermin oder auch als Telefonsprechstunde angelegt sein können. Für auftretende Probleme können wir jederzeit kurzfristig einen Termin vereinbaren.

Lifestyle Wir empfehlen eine gesunde, ballaststoffreiche, fettarme Ernährung. Um die Zuckerbelastung pro Mahlzeit zu verringern, sollten 3 Haupt- und 2-3 kleine Zwischenmahlzeiten am Tag eingeplant werden. Als Mindestkalorienzahl gelten 1600-1800 kcal/Tag, jeweils in Abhängigkeit von Ihrem Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft sollten Sie keine Reduktionsdiät beginnen, um z.B. bestehendes Übergewicht abzubauen. Obst z.B. ist erlaubt, dafür gilt die 'Faustformel': jeweils eine Hand voll. Süssen mit Süßstoffen ist ohne Risiko möglich.
Was im Einzelnen "erlaubt" und was eher ungünstig ist, erfahren Sie von unseren Diabetesberaterinnen.

Günstig für den Zuckerhaushalt ist Bewegung: z.B. wenigstens 3 Mal in der Woche für 30 Minuten zügig spazieren gehen reicht schon aus.

Sind die Blutzuckerwerte trotz gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung deutlich zu hoch, wird als zuverlässiges und gut verträgliches Medikament Insulin, das jedoch gespritzt werden muß, eingesetzt. Dafür schulen wir Sie - individuell - in aller Ruhe und ausführlich.

Andere wichtige Messwerte: Neben den Blutzuckerwerten wird am Anfang und dann im Verlauf ergänzend der Blutzucker-Langzeitwert, genannt HBA1c-Wert, im Labor bestimmt.
Bei der frauenärztlichen Untersuchung mittels Ultraschall geben die Messungen insbesondere des Bauchumfanges des Kindes (auch in Verhältnis zur Entwicklung des Kopfumfanges und der Länge des Oberschenkelknochens), der Fruchtwassermenge und die Durchblutung der Placenta wichtige Hinweise zur Stoffwechseleinstellung.

Nach der Schwangerschaft sollte ca. 12 Wochen später ein Blutzuckertest in Form eines Zuckerbelastungstestes (wie auch bei der Feststellung des Gestationsdiabetes) durchgeführt werden, um sicher zu sein, daß Ihr Zuckerhaushalt wieder vollständig in Ordnung ist. Dies kann bei Ihrem Gynäkologen, bei Ihrem Hausarzt oder beim Diabetologen erfolgen.Neuer Text
Behandlungsleitlinie der DDG

- Siehe Praxisleitlinie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft Diabetes und Schwangerschaft:

"S3 Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM),
Diagnostik, Therapie und Nachsorge
Praxisleitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der
Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
2017"

Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit

www.embryotox.de
-   Eine Seite, die eher für Fachleute geschrieben ist, aber auch Laien können sich mit ein bißchen Mühe über die einfach gehaltene Kopfleiste mit Suchfunktion zurechtfinden. Als Service finden Sie auch diverse Fragebögen und Kontaktadressen.

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